Innovation

Auf dem Weg zu einer zirkulären Bauwirtschaft: Alles kann (neu), nichts muss

06.02.2024

Mit Fachkenntnis zum Thema Kreislaufwirtschaft und der Entschlossenheit, Pionierarbeit zu leisten, begleiten Hylke Faber und Mirjam Schmull mit ihrem Unternehmen Brokkenmákers (Bau-)Betriebe und Organisationen auf ihrem Weg hin zu einer zirkulären Arbeitsweise. Das ambitiöse Ziel: Bis 2050 soll die Bauwirtschaft 100 Prozent zirkulär sein.

Mit einem klaren Fokus auf Kreislaufprinzipien und einem starken Engagement für Nachhaltigkeit ist Brokkenmákers bestrebt, die traditionelle, verschwenderische lineare Wirtschaft durch konkrete Anwendungen einer sauberen, zirkulären Wirtschaft zu ersetzen. Durch die Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern entwickelt das Unternehmen innovative Prozesse und Produkte, die nicht nur kurzfristige Lösungen bieten, sondern auch langfristig für strukturelle Veränderungen sorgen sollen. 

Das Unternehmen aus Amsterdam repräsentiert eine neue Generation von Firmen, die nicht nur Gewinne erzielen, sondern auch einen positiven Einfluss auf die Umwelt und die Gesellschaft haben möchten. Durch ihren innovativen und holistischen Ansatz hinterlassen sie Spuren in der Wirtschaftslandschaft, indem sie auf kreative Weise zirkuläre Prinzipien in den Vordergrund stellen und somit den Weg zu einer nachhaltigeren Zukunft ebnen. 
 
Eine neue Initiative von Brokkenmákers ist der "Gebouwenmarktplaats", bei dem Gebäude, die abgerissen werden sollen, frühzeitig angekündigt werden. Dies ermöglicht es Architekten und Bauherren, ein neues Gebäude auf der Grundlage eines solchen Spendergebäudes zu entwerfen und große, hochbelastbare Gebäudeteile wie Stahlkonstruktionen, Hohlkörperplatten und Fassadenelemente wiederzuverwenden. Auf diese Weise wird eine unmittelbare Auswirkung auf den Kohlenstoffausstoß erzielt, indem die Wiederverwendung des Bestehenden maximiert wird. 

Weiteres Beispiel: die Restaurierung des Domturms in Utrecht. Trümmer und Ornamente des Doms würden als Füllmaterial unter der Autobahn verschwinden. Eine Schande, denn es wegzuschmeißen ist unnötig, die Wiederverwendung  grundsolide. Als langjährige Weltverbesserer haben die Brokkenmákers Mirjam Schmüll und Hylke Faber deshalb das Projekt 'From Dom to steengoed' entwickelt, das dafür sorgt, dass so viel wie möglich vom Stein des Doms wiederverwendet wird. Denn der Restaurierungsschutt hat nicht nur einen wirtschaftlichen, sondern auch einen kulturgeschichtlichen und symbolischen Wert.  

Durch das Projekt 'Vom Dom zum Steingut' wird der Schutt in neuer Form nach Utrecht zurückkehren. Zum Beispiel in Form eines Kunstwerks im Máxima-Park, einer Bank für die Einwohner und 1 Million Ziegelsteine. Auch beim Ideenwettbewerb 'Dom idee?' haben sich die Utrechter viele kreative Produkte einfallen lassen, wie einen Ring aus Dom-Stein, Weihnachtskugeln und ein Bienenhotel.  

Brokkenmákers zeigt, dass historische Ikonen nicht nur renoviert werden, sondern auch als Katalysatoren für Kreislaufprojekte eine neue Bedeutung und einen neuen Wert in unserer kreisförmigen Zukunft erhalten. Ein prominentes Beispiel für eine Zukunft, in der Wiederverwendung und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen. Dieses Projekt repräsentiert nicht nur einen wirtschaftlichen Wert, sondern verkörpert auch kulturhistorische, emotionale und zirkuläre Werte von wiederverwendetem Material. Es markiert einen Paradigmenwechsel hin zu einer Kreislaufwirtschaft, die sowohl Materialien als auch Orten Identität und Bedeutung verleiht. 

In enger Zusammenarbeit mit Restaurationsunternehmen Nico de Bont BV und mit Zustimmung der Stadt Utrecht, Utrecht Marketing und der Stiftung Utrechts eigenDom, wurde dieses gemeinsame Vorhaben ins Leben gerufen. Ein Schritt, der nicht nur zu einer erfolgreichen Spendenkampagne führte, sondern auch Fachleute und Bauunternehmen an dieses ehrgeizige Projekt band. 

Die Restaurierung verläuft derzeit so reibungslos, dass im Frühjahr 2024 alle Gerüste entfernt sein werden, und bis August desselben Jahres soll auch die Baustelle verschwunden sein. 

Für die Restaurierung steht ein Budget von 37,2 Millionen Euro zur Verfügung. Derzeit sieht es so aus, als ob dieser Betrag nicht überschritten wird. Das ist ebenfalls eine gute Nachricht, findet auch der Stadtrat. „Ich freue mich, dass die Restaurierung wahrscheinlich früher abgeschlossen sein wird als geplant und innerhalb des Budgets bleibt. Das ist bei einer so enormen und komplexen Aufgabe keineswegs selbstverständlich”, kommentiert der Stadtrat erfreut. 

Der Kern von Brokkenmákers liegt in der Zusammenarbeit. Sie ziehen die richtigen Experten und Gleichgesinnten heran, um jedes Projekt auf ungeahnte Höhen zu heben.  

Die Auswirkungen der Kreislaufwirtschaft auf Utrecht zeigen, dass historische Ikonen nicht nur renoviert, sondern auch innerhalb unserer zirkulären Zukunft eine neue Bedeutung und Wertigkeit erhalten. Brokkenmákers ist ein Beispiel für eine vielversprechende Zukunft, in der Wiederverwendung und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen. Alles kann (neu), nichts muss.

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