Rotterdams Bürgermeister Aboutaleb macht sich Sorgen um eine mögliche Netherland First-Strategie: "Die Welt ist der Ort, an dem wir unser Geld verdienen", sagte er und meinte damit nicht nur die Weltstadt Rotterdam, sondern auch die Handelsnation Niederlande. "Es ist wichtig, dass die neue Regierung sich bewusst ist, wie wichtig Handel und Ausland für das Land sind." Und dementsprechend sollte die neue Regierung ihr Handeln darauf ausrichten.

Der neue Hafenchef Boudewijn Siemons hielt eine flammende Rede für Europa: "Ich glaube an Europa. Wir brauchen Europa. Und ich hoffe, dass jeder zur EU-Wahl geht. Dass die Länder Europas zusammenarbeiten ist unwahrscheinlich wichtig, damit Europa auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig ist."

Auch die Energieversorgung, Innovationen im Energiebereich und die Frage, ob grüner Wasserstoff wirklich der einzige Lösungsansatz für bezahlbare (Industrie-)Energie sein wird, wurden thematisiert. „Die Energiewende ist eine enorme Herausforderung", sagte Corinna Insel und gab Einblicke in ihre Arbeit als Quality & Sustainability Manager bei dem Logistikdienstleister.

Spannend auch der Blick in die Zukunft einer autofreien Stadt. "Die Rolle des Autos verändert sich. Das Auto darf nicht nur Teil des Problems sein, sondern muss Teil der Lösung sein", sagte Peter Haug. Aboutaleb zeichnete das Bild von einer lebenswerten Stadt, in der (bezahlbares) Wohnen, Arbeiten und Freizeit miteinander harmonisch in Einklang gebracht werden: "Das Exzellenz-Machen des öffentlichen Nahverkehrs wird hierfür in den nächsten Jahren sehr wichtig."

Zum Abschluss gab es eine Überraschungs-Laudatio vom ehemaligen DNHK-Präsidenten Ab van der Touw für Ahmed Aboutaleb, der nach 15 Jahren aus seinem Amt ausscheidet und letztmals als amtierender Bürgermeister dabei war. Er hat viel geleistet - für die Stadt Rotterdam und auch für die deutsch-niederländischen Beziehungen. Dankeschön!